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1. Das Deutsche Reich - S. IV

1905 - Berlin : Mittler
— Iv letzten Abschnitt geboten wird, zu gewinnen. Die Verfasser haben es vermieden, das Buch mit statistischem Material zu über- laden. Vielfach ist auf die geschichtliche Entwicklung der Er- werbs- und Verkehr s Verhältnisse Rücksicht genommen worden, was dem Buche zum Vorteil gereichen dürfte. Wir wollen es nicht unterlassen, unserm Kollegen Herrn Dr. Strathmann für seine wertvollen Anregungen an dieser Stelle unsern Dank auszusprechen. Berlin, im September 1904. Die Verfasser.

2. Das Deutsche Reich - S. 1

1905 - Berlin : Mittler
I. Allgemeines. Welche Aufgabe hat die Wirtschaftsgeographie? Die Vielgestaltigkeit des heutigen Wirtschaftslebens stellt an den einzelnen hohe geistige und körperliche Anforderungen. Zahlreiche Existenzen unterhegen alljährlich in dem mit allen nur denkbaren Mitteln geführten Interessenkampfe, weil ihnen über den engen Kreis des eigenen Berufslebens hinaus das Verständnis für die Bedürfnisse der Zeit, die Einsicht in das allgemeine Wirtschaftsleben fehlt. Diese erweiterte volkswirtschaftliche Einsicht verleiht dem einzelnen erhöhte wirtschaftliche Kraft. Die Wirtschaftsgeographie hat die Aufgabe, die wirtschaft- lichen Verhältnisse eines Landes auf ihren ursächlichen Zu- sammenhang mit den natürlichen Landesverhältnissen zu untersuchen. Nur diese kausale Betrachtungsweise der Erdkunde, welche die wirtschaftlichen Leistungen der Länder in den Vordergrund stellt, ist von bleibendem Werte für die geistige und berufliche Bildung. Was mufs man zum besseren Verständnisse der wirtschaft- lichen Verhältnisse Deutschlands von der Entwicklungs- geschichte der Erde wissen? Nach den Hypothesen von Kant, Laplace, Thomson und Croll be- standen einst alle Körper unseres Sonnensystems aus großen kugelförmigen Nebelmassen, die durch gegenseitige Anziehung in Bewegung gerieten. Die durch die Schnelligkeit derselben erzeugte ungeheure Wärme ver- setzte die Urnebel, auch Materie genannt, in einen gasförmigen Zustand, in welchem sich bereits alle gegenwärtig auf der Erde vorhandenen Stoffe befanden. Durch fortgesetzte Wärmeausstrahlung und durch die hiermit ver- bundene stete Zusammenziehung wurde aus dem glühenden Nebelball all- mählich ein glühendflüssiger Körper. In ihm waren die Bestandteile der heutigen Erdkruste in geschmolzenem Zustande enthalten. "Wolff—pflug, Wirtschaftsgeographie. I. 1

3. Das Deutsche Reich - S. 131

1905 - Berlin : Mittler
131 It. Verkehrswege und Handel. A. Die Wege des Binnenhandels. 1. Die Landstrafsen. a. Geschichtliche Entwicklung- des Landstraßen- verkehrs. aa) Landstraßen bei den alten Kulturvölkern. In früherer Zeit, als es noch keine Eisenbahnen gab, hatten die Land- straßen eine viel höhere Bedeutung als heute. Trotzdem aber hat man viele Jahrhunderte hindurch in Deutschland ihrer Pflege wenig Sorgfalt zugewandt; von einem eigentlichen Straßenbau ist erst seit Ende des 18. Jahrhunderts die Rede. Anders stand es bei den alten Kulturvölkern. Schon die Perser zeichneten sich durch einen umfangreichen Straßenbau aus. Zu einer bewundernswerten Fertigkeit in der Anlage von Kunst- straßen haben es besonders die Römer gebracht. Wenn auch die römischen Wege in erster Linie politischen Zwecken dienten, so waren sie doch auch von Bedeutung für Handel und Ver- kehr. Mit dem römischen Kaiserreiche verfiel auch dessen Straßennetz, namentlich ging die feste innerliche Verbindung, die gerade für den Verkehr so bedeutungsvoll ist, verloren. Leider hatte kein europäisches Kulturvolk die Kunst des Straßen- baues von den Römern übernommen, und so sehen wir wäh- rend des Mittelalters und in der darauffolgenden Zeit bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts die Verkehrsstraßen in Deutschland in einem sehr vernachlässigten Zustande. bb) Die Landstraßen Deutschlands im Mittelalter. Die Straßen, auf denen sich während des Mittelalters vielfach ein reger Handelsverkehr vollzog, waren eigentlich nur festgefahrene und festgetretene Geleise mit den notwendigsten Brücken über tiefere Gewässer. An Ausbau und Unterhaltung der Verkehrs- wege wie bei den Römern wurde hier nicht im entferntesten gedacht. Donau- und Brennerstraße. Viele Jahrhunderte hin- durch hatte die Donaustraße für Deutschlands Handel mit 9*

4. Das Deutsche Reich - S. III

1905 - Berlin : Mittler
Vorwo rt. Hiermit übergeben wir kaufmännischen, gewerblichen, landwirtschaftlichen Schulen und ähnlichen Lehranstalten den ersten Teil der von uns verfaßten Wirtschaftsgeographie Deutsch- lands und seiner Hauptverkehrsländer. Dieser Leitfaden ist das Ergebnis langjähriger Erfahrung und dazu bestimmt, den Schülern genannter Anstalten als Hilfsmittel bei der Aneignung und Wiederholung des umfangreichen wirtschaftsgeographischen Stoffes zu dienen. Das Buch zieht in seinem ersten Teile ausschließlich die wirtschaftlichen Verhältnisse Deutschlands in den Kreis seiner Betrachtung und wird im zweiten Teil nur diejenigen Kultur- staaten behandeln, die zu Deutschlands Produktion und Handel in enger Beziehung stehen. In bezug auf die außerdeutschen Produktions- und Verkehrsgebiete haben die Verfasser eine Stoffbeschränkung mit Rücksicht auf die knapp bemessene Zeit, die dem wirtschaftsgeographischen Unterricht in den meisten Lehranstalten leider gewidmet wird, für nötig erachtet. Dagegen sind die deutschen wirtschaftlichen Verhältnisse mit möglichster Ausführlichkeit beleuchtet worden, um dadurch den Schülern eine Grundlage für das Verständnis des Weltwirtschaftslebens zu geben. Wenn auch das Buch in erster Linie für Fortbildungs- anstalten bestimmt ist, so wird es bei der planmäßigen Auswahl des Stoffes und der angestrebten Gliederung in anderen Bildungs- anstalten ebenfalls mit Nutzen Verwendung finden können. Auch für den Selbstunterricht dürfte der vorliegende erste Teil geeignet sein, wenn es sich darum handelt, einen schnellen Überblick über die Gütererzeugung und den Güteraustausch, wie er im

5. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 5

1908 - Berlin : Süsserott
Aus der Vorrede zur ersten Auflage. Auch bei der Bearbeitung des vorliegenden Ii. Teiles ließen wir uns von dem Gedanken leiten, daß die Schülerkreise, für die unser Werkchen bestimmt ist, bereits mehrere Jahre Unterricht in der Geographie genossen und — die Kinderschuhe ausgezogen haben. Den in der Vorrede zu Teil I niedergelegten Grundsätzen folgend, ziehen wir daher auch hier das rein Geographische nur insoweit heran, als es uns zur Erklärung und Veranschaulichung der wirt- schaftlichen Zustände nötig erscheint, verweisen häufig auf die Karte und legen das Hauptgewicht auf die Schilderung der Produk- tions-, Handels- und Verkehrsverhältnisse. Den handelspolitischen Beziehungen unseres Vaterlandes tragen wir sowohl im allgemeinen durch die Bevorzugung der Hauptverkehrsländer desselben als auch im besondern durch direkte Hinweise Rechnung. Auch haben wir uns bemüht, die geschichtlichen Ereignisse der letzten Zeit zu berück- sichtigen. Bei der Anordnung des Stoffes sind wir in der Hauptsache dem bewährten Zehdenschen Vorbilde gefolgt, während wir in der Stoff- auswahl neben dem Bedürfnis der in Frage kommenden Schul- gattungen auch den Ergebnissen der jüngsten Forschungen gerecht zu werden versucht haben. Frankfurt a. M., im August 1905. Die Verfasser.

6. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 6

1908 - Berlin : Süsserott
Vorwort zur zweiten Auflage. Die Tatsache, daß die erste Auflage in kaum zweijähriger Frist vergriffen wurde, obwohl nur ein Teil der in Frage kommenden Schulen Zeit genug hat, den gebotenen Stoff zu bewältigen, veranlaßte uns, es bezüglich Umfang und Anordnung im wesentlichen beim alten zu lassen. Wohl kürzten wir hier und da, schieden manches aus und er- gänzten an anderer Stelle. Als Anhang gaben wir eine kurze Wort- und Sacherklärung weniger bekannter Handelswaren bei und hoffen, damit manchem Kollegen zu dienen. Das Zahlenmaterial schien uns doch etwas zu reichlich be- messen, so daß wir bei der Erneuerung desselben nicht unbedeutende Streichungen vorgenommen haben. Herzlichen Dank allen Herren Kollegen, die uns ihren freund- lichen Rat geliehen, insbesondere Herrn Professor Dr. Steffen, Bochum, der uns in liebenswürdigster Weise unterstützt hat. So übergeben wir auch die Ii. Auflage des Ii. Teiles unseres Werkchens der Öffentlichkeit mit dem Wunsche, daß auch sie eine freundliche Aufnahme finden möge. Frankfurt a. M., im August 1907. Die Verfasser. Vorwort zur dritten Auflage. In schneller Folge sehen wir uns veranlaßt, mit einer 3. Auf- lage an die Öffentlichkeit zu treten. Sie mußte bis auf einige un- wesentliche Verbesserungen und Ergänzung eines kleinen Teiles des Zahlenmaterials aus praktischen Gründen unverändert bleiben. Frankfurt a. M., Ende März 1908. Die Verfasser.

7. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. III

1913 - Leipzig : Hahn
Vorwort. Mas „Lesebuch für Fortbildungs-, Fach- und Ge- ^ Werbeschulen" besteht aus einem allgemeinen Seile (A) und einem besonderen Teile (E>). Teil A saßt die gemeinschaftliche Bildungsgrundlage für alle Zöglinge ins Auge und eignet sich zur Einführung in Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen jeder Art. Teil B, der für die einzelnen Berufe und Berufsgruppen noch besonders geeigneten Lesestoff bringt, ist bestimmt, in den fachlich gegliederten Schulen den allgemeinen Teil zu ergänzen. Entsprechend der Aufgabe der Fortbildungsschule, einerseits mit- zuhelfen an der Ausbildung der Schüler für einen bestimmten Beruf und sie andererseits tüchtig zu machen für ihre Stellung in der menschlichen Gesellschaft, bringt der allgemeine Teil in seinem ersten Abschnitte Lesestücke aus den vielgestaltigen Entwicklungsstufen und Erscheinungs- formen des Erwerbslebens, während der zweite Abschnitt den Schüler zur rechten Würdigung des Lebens in den sozialen Verbänden, in Familie, Gemeinde und Staat, führen soll. Um den Bedürfnissen der schulen in den verschiedenen Landes- teilen gerecht zu werden, haben wir das Lesebuch so eingerichtet, daß Abschnitt B, Iii (Im engeren Vaterlande) durch einen den heimatlichen Verhältnissen der betreffenden Länder oder Landesteile angepaßten Ab- schnitt ersetzt werden kann. Bei Auswahl der einzelnen Lesestücke find wir von dem Gesichts- punkte geleitet worden, daß das Lesebuch weder den Lehrer ersetzen, noch die ini Unterrichte zu gebenden Belehrungen bieten kann. Es soll viel- mehr dem Schüler zu einer vertieften und verklärten Auffassung der beruflichen und gesellschaftlichen Verhältnisse verhelfen, den Unterricht also lediglich unterstützen und ergänzen. Trockene Belehrungen, leit- fadenmüßige Beschreibungen und gelehrte Abhandlungen find daher von der Aufnahme in das Lesebuch grundsätzlich ausgeschlossen worden, dagegen haben wir Wert auf solche Lesestücke gelegt, die durch lebens- volle, anschauliche und packende Darstellung das Interesse des Schülers zu erregen und dauernd zu fesseln vermögen.

8. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 3

1913 - Leipzig : Hahn
3 und dem wir alle seine Wohltaten zuweilen mit schnödem Undank gelohnt hatten. Fest und innig umschloß des Lehrers Hand die meine, und tief blickte er in meine von Tränen überströmenden Augen, als wollte er die Gedanken erraten, die auf dem Grunde des jugendlichen Herzens schlummerten. Wie lange wir so Hand in Hand und Auge in Auge einander gegenübergestanden haben, vermag ich nicht zu sagen. Erst die tiefbewegte Stimme des Lehrers befreite mich von dem Banne, der mich gefesselt hielt, und nie werde ich den Segenswunsch vergessen, den er mir zurief: „Gott bewahre dir dein kindlich dankbares Gemüt und deine reine Seele!" Mir war die Kehle in diesem Augenblicke wie zugeschnürt, und nur ein leises, schluchzendes „Behüt' Sie Gott!" dem Lehrer zurufend, stürmte ich leidenschaftlich erregt zur Türe hinaus. In dieser Stimmung war es mir unmöglich, sofort nach Hause zurück- zukehren und alle die neugierigen Fragen meiner kleinen Geschwister zu beantworten. Ich wandte mich daher nach der entgegengesetzten Seite und schlug einen schmalen, schattigen Pfad ein, der mich zu einem kleinen, von grünem Laubholz umkränzten Waldsee führte. Hier am Ufer des Sees warf ich mich auf das dichte, schwellende Moos des Waldbodens und ließ noch einmal alle die schönen, freudvollen Tage meiner Schulzeit vor meinem geistigen Auge vorüberziehen. Aber nicht nur der so sorglos und friedlich verlebten Vergangenheit gedachte ich in diesem Augenblicke, ich richtete meine Blicke auch in die noch dunkel vor mir liegende Auknnft. M. Ebeltng, Maurerbursche in Neustrelitz. 3. Das Handwerk. Lin Handwerk soll der Bub' nicht treiben; denn dazu ist er viel zu gut. Lr kann so wunderniedlich schreiben, ist so ein feines, junges Blut. Nur ja kein Handwerk — Gott be- wahrel Das gilt ja heute nicht für fein: „Und wenn ich mir's am Munde spare, es muß schon etwas Beff'res sein!" Das ist der wunde Punkt der Zeiten: ein jeder will aufs hohe Pferd; ein jeder will sich nobel kleiden, doch niemand seinen Schneider ehrt. Der Hände Arbeit kam zuschanden der Arbeitsbluse schämt man sich; das rächt sich noch in deutschen Landen, das rächt sich einmal bitterlich. Das Handwerk hat noch gold'nrn Boden, hält es nur mit dem Zeitgeist Schritt, folgt es den Künsten und den Moden, und bringt man Liebe zu ihm mit. wenn Bildung sich und Fleiß ver- mählen und tut der Meister feine Pflicht, mögt ihr es zum Beruf erwählen: es ist das Schlechteste noch nicht. Deutsche Töpferzeituuz. 4. Die Berufswahl. „Für einen Bauer ist er zu schwächlich, wird halt ein Pfarrer oder ein Schneider werden müssen!" Das war das Ergebnis der Be- ratung, die eines Abends über mich in der Stube des Waldbauern abgehalten wurde. Meine Mutter ging zu dem Geistlichen, Hilfe i*

9. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 38

1913 - Leipzig : Hahn
38 24. Trinker-Ausreden. Eine der Hauptursachen der Krankheiten ist die Unkenntnis des Volkes in gesundheitlichen Fragen. Die große Menge, ob gebildet oder ungebildet, lebt nach Grundsätzen und Anschauungen, die die Gesundheit untergraben. Ein Kernpunkt der Lebenskunstist die Ernährung, die richtige Auswahl von Speise und Trank. Über kein Gebiet aber herrschen so viele und so große Irrlehren wie über die Frage: Was soll der Mensch trinken? Wissenschaftliche Tatsachen, die tägliche Erfahrung, das Handgreiflichste wird auf den Kopf gestellt, um dem Genusse von Wein, Bier und Branntwein mit Gewissensruhe frönen zu können. Welche Ausreden sind es denn, womit der Trinker sein Gläschen beschönigt? „Ich habe Durst", sagt der eine. Und doch * hat er schon oft erlebt, wie er nach einem fidelen Abend, an dem er mit so und so viel Glas den Riesendurst bezwungen, nachts vor Durst erwacht und gierig nach der Wasserflasche greift. Der Alkohol, den er im Wein, Vier und Schnaps zu sich genommen, hat im Körper den Wassergehalt vermindert und sein Flüssigkeitsbedürfnis gesteigert. Er will sich mit Wein und Bier den Durst stillen, obwohl er längst erfahren hat, daß Alkohol Durst erzeugt. Wer würde an einem Abend 5 bis 10 Seidel Wasser trinken? Es ist unmöglich; denn der Durst wäre schon nach dem ersten Seidel gefüllt. „Ich friere, mir ist zu kalt — ich muß mich durch ein Gläschen wärmen", sagt ein anderer, und doch belehrt ihn das Thermo- meter, daß bei Genuß von Wein, Bier und Branntwein die Blut- wärme sinkt. Der Alkohol lähmt gewisse Teile des Gehirns, sodaß die Blutgefäße der Haut sich erweitern und eine Blutflut zur Haut entsteht; dies zeigt das rote Gesicht und das scheinbare Gefühl der Erwärmung. Diese Täuschung ist die Ursache des Erfrierens all jener Unglücklichen, die durch ein Schnäpschen sich Wärme zu schaffen versuchten; denn die Blutflut in der Körperoberfläche gibt leicht ihre Wärme an die kalte Umgebung ab, bis das Blut immer mehr und mehr sich abkühlt. Sonderegger sagt in seinem trefflichen Buche „Vorposten der Gesundheitspflege": „Ich wunderte mich über die Fuhrleute in Kasan, die zu Hunderten den Frachtverkehr besorgen, wie sie bei einer Kälte von 30 bis 35* C Tag und Nacht auf den Beinen sein können und, um von Staüon zu Staüon zu gelangen, stets mehrere Stunden unterwegs sein müssen. Meistens sind diese Fuhrleute Tataren, die mit höchst seltenen Ausnahmen genau nach dem Koran leben und keine geistigen Getränke genießen. Diesem Umstande ist meines Erachtens ihre Ausdauer, ihre körperliche Frische und ihre große Willenskraft zuzuschreiben." Es erfroren bekanntlich Karl Xii. auf einem kurzen Zuge nach Gladitsch 3000 bis 4000 Mann, die sich mit Branntwein gegen die Kälte gestärkt hatten. Seit langem ist den russischen Soldaten bei Wintermärsche rr

10. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 39

1913 - Leipzig : Hahn
39 der Wutki strengstens untersagt. Die Nordpolfahrer Weyprecht, Roß, Nansen und andere bekunden übereinstimmend, daß man nur bei Meldung alles Alkohols gegen die große Kälte gewappnet sei. „Aber mir ist so schrecklich heiß/ erwidert mir ein anderer, „ich trinke gegen die Hitze." Der Sprecher scheint keine Erfahrung über Strapazen in der Hitze zu haben. Livingstone, der Jahrzehnte im heißen Afrika zubrachte, schreibt: „Ich habe über 20 Jahre nach dem Grundsätze der völligen Enthaltsamkeit gelebt; meine Meinung ist, daß die schwersten Arbeiten, die größten Strapazen ohne alkoholische Getränke ertragen werden können." Dasselbe be- stätigen andere Afrikareisende, wie Peters, Emin Pascha, Graf v. Götzen, Stanley u. a. Es gibt in den Tropen keinen besseren Zustand für den Europäer als gänzliche Enthaltsamkeit von allen geistigen Getränken. „Ich muß schwer arbeiten und brauche den Schnaps, den Wein und das Bier" — so reden diejenigen, die von Jugend aus gewohnt sind, die Flasche mit zur Arbeit zu nehmen und die noch nie gehört haben, daß Alkohol nicht stärkt, sondern nur antreibt, indem er das Müdigkeitsgefühl betäubt. Alkohol ist stets nur „Peitsche", nie aber „Hafer". „Die augenblickliche Stärkung ist ein Pendelschlag," sagt Prof. Binz, „dem naturgemäß der entsprechend starke Ausschlag nach der anderen Seite folgt; der Gegenausschlag aber ist die Lähmung." Überall, wo große, andauernde körperliche Arbeit geleistet werden soll, wird der Enthaltsamkeit gehuldigt. Rad- fahrer, Schwimmer, Reiter, Ruderer leben während ihrer Trainier- zeit ohne Alkohol, um ihre Leistungsfähigkeit aufs höchste zu spannen. „Nehmt keinen Alkohol, wenn ihr einen Treffer erzielen wollt", sagen die Schweizer Schützen und leben wochenlang vor dem Preisschießen enthaltsam. — „Gebraucht keinen Alkohol, wenn ihr ein guter Ball- spieler sein wollt", sagte Grace, der Meister von England. — „Gebraucht keinen Alkohol, wenn ihr ein guter Fußgänger sein wollt", sagte Weston, der die halbe Welt zu Fuß bereift hat. — „Ge- braucht keinen Alkohol, wenn ihr ein guter Reiter sein wollt", sagte Houlan, der alle Reiter hinter sich' ließ. — „Gebraucht keinen Alkohol, wenn ihr ein guter Schwimmer sein wollt", sagte Kapitän Webb, der den Kanal durchschwommen hat. — Nur du allein sagst: Ich bringe meine Arbeit ohne Alkohol nicht fertig. Was man als erregende Wirkung des Alkohols ansah, hat die Wissenschaft als Lähmung erwiesen: Der rote Kopf und die blaue Nase des Trinkers sind nur eine Folge von Lähmung der Nerven und der Muskeln. „Aber ich bin schwach und muß mich stärken, ich brauche ein kräftiges, gutes Nährmittel, darum trinke ich Wein und Bier." Und dazu benutzt du ein Gift?! Alkohol ist ein schweres Gift für den Menschen; dies ist eine allgemein anerkannte wissen- schaftliche Tatsache. Früher schrieb man dem Alkohol fälschlicher--
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